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Konzept
Der behutsame Ansatz ordnet vorhandene Nutzungen neu und gliedert die Seeanlagen in 3 unterschiedliche Zonen. Er ermöglicht den direkten Zugang zum Wasser, bindet den parkartigen Baumbestand ein, schafft einen neuen Treffpunkt im Zentralen Bereich und einen markanten Orientierungspunkt im Süden.

1 Ein dichtes Rückgrat lagert sich an die vorhandene Raumgrenze der Bahn an.

Es wird räumlich aus einer Hecke mit eingeschobenen Gabionensegmenten und einer pergolaartigen Struktur, die flexibel in den Baumbestand eingepasst werden kann, gebildet.
In dieser Großstruktur findet ein Funktionsband Platz, das Einzelnutzungen wie Minigolf, Kneipanlage, Radständer, WCs, Kiosk, Boulesplätze, Schattengärten als Rückzugsgebiete integriert.
Eine bisher nur als Abstandsfläche wahrgenommenen Zone wird so nutzbar gemacht.

Der Parkweg führt zwischen Rückgrat und Uferpark von Süden nach Norden durch die Anlage.

2 Der offene Wiesen- und Baumpark dient als visuell ruhige, funktional offene Zone.

Durch Bündelung von Einrichtungen im Funktionsband wird eine ruhigere und großzügigere Erscheinung des Uferparks mit wenig fest definierten Einbauten ermöglicht.
Im Baumbestand werden nur an wenigen Stellen gezielt Sichtachsen geöffnet.
Die Flächen des Apium repens bleiben fast vollständig erhalten

3 Die Uferzone stellt eine Sequenz unterschiedlicher räumlich- atmosphärischer Qualitäten dar.

Sequenzen bezeichnen die Inszenierung der vorhandenen und neuen Ufersituationen durch Eingliederung eines Mäanderweges als neues formal starkes Element.

Die Raumfolge wird durch Querzäsuren rhythmisiert. Querwege und Holzdecks zitieren das Motiv der Stege. Im Zentralen Bereich hebt sich ein mäanderförmiges Sitzrelief aus dem Boden und trägt gezielt zur Raumbildung bei.

4 Der mäanderförmige Uferweg führt durch eine dichte Abfolge von Räumen am See.
Vorhandenen Qualitäten werden durch die große Uferpromenade mit Sitz- und Liegestufen (Zugang zum Wasser) im Zentralen Bereich und den Boxleranlagen ergänzt.

Der Ausstellungspavillon wird durch die Ergänzung des geometrischen Baumrasters eingebunden und erhält mit den Seepavillons eine Erweiterung. Neuer Anziehungs- und Treffpunkt sind ein Cafe mit Terrasse und ein öffentlicher Steg mit Bootsanlegeplätzen.

Das südliche Ende der Seeanlagen erhält durch eine Badeinsel mit transluzentem Dach einen visuellen Abschluss. Die beleuchtete Badeskulptur dient auch vom See bzw. dem Gegenufer aus als markanter leuchtender Orientierungspunkt.

Grubert – Dobrzanski